Pünktlich zum Drama spielt das Wetter passend mit. Die SPD befindet sich im freien Fall, Steinmeier & seine Helferlein wollen Kurt Beck absägen, Kurt Beck wehrt sich mit den ihm gegeben Mitteln, welcher da nicht viele sind. Immer wieder prickelnd: Partei am Abgrund, totales Chaos, „Lösung“: Alle fangen an sich gegenseitig zu zerfleischen.
Einer meiner Professoren meint da zu folgendes…
Ich sehe das ehr zwiespältig. Die Probleme der SPD bestehen aus grausamen Grabenkämpfen zwischen Links- & Rechtsflügel, wobei sich keine Seite scheut die Mitte jedesmal mit abzurasieren, damit bloss kein Konsens möglich ist. Die Basis hat sich längst abgewand, mitreden dürfen sie eh nur, wenn vorher feststeht was passieren wird, traurige Nachwirkungen des Troika-Desasters der 1990er.
Damit unterscheidet man sich nun nicht so heftig von anderen Parteien, wenn es da nicht „Die Linke“ gäbe, die als Katalysator fungiert und lachend auf die Knallgasexplosion der SPD wartet. Einvernehmen besteht ja durchaus darin, die graue Maus Beck von der Bundespolitschen Bühne verschwinden zu lassen, doch sind die Alternativen auch nicht wirklich brauchbar. Andrea Nahles kann Kanzlerkandiatin der Linkspartei werden, wenn Gysi und Lafontaine in Rente sind, aber nicht in der SPD und ob „Ich wusste nicht das irgendwer von irgendwem entführt und gefoltert wurde, zumindest so lange wie es um die USA geht“-Steinmeier in der Lage sein wird sein Image als kalter Technokrat abzulegen, geschweige denn nicht wie ein eiskalter, herzloser Verwalter zu wirken, darf ebenfalls bezweifelt werden. Doch wer bleibt da denn über?
Viel Erfolg, ihr n00bs!
die SPD blutet halt langsam aus – und das sage ich als aktiver Juso. Der Nachwuchs orientiert sich entweder von anfang an am „Vorbild“ der Grabenkämpfe und der Kaderpolitik und begibt sich somit auf den weg des Parteisoldaten oder er wendet sich nach einiger Zeit angewidert ab, weil Flügelkämpfe stets vor Inhalte gehen.
Und das in Zeiten wo Sozialdemokratie dringender denn je gebraucht wird…