Es gibt einen ganz fiesen Trick, die – vor allem weiblichen – Fans eines gewissen Tanzfilms reinzulegen. Man fragt einfach, ob man nicht zusammen einen gewissen Film mit Patrick Swayze(R.I.P.) und Jennifer Grey schauen will und meint damit dann natürlich nicht Dirty Dancing, sondern einen der wohl reaktionärsten Filme der 80er Jahre.
Die Rede ist natürlich von Red Dawn, einem Meisterwerk, das gleichzeitig ein unglaublich schlimmes „guilty pleasure“ ist, genauso wie eine verquere Allegorie auf den Vietnamkrieg, in der die USA der gute Underdog sind und sich dabei selbst die Absolution erteilen.
Eigentlich konnte auch niemand anderes als John Milius, direkt nachdem er einen anderen Klassiker mit „Conan der Barbar“ gedreht hat, diesen Film machen. Milius ist ein libertärer Waffen“freund“, den sowohl linke Hippies als auch verlogene Republikaner ankotzen, womit auch klar ist, warum nur er eine Serie wie „Rome“ drehen konnte und wahrscheinlich ein guter Freund von Robert A. Heinlein gewesen wäre, wenn sie sich gekannt hätten. Weniger Menschen wissen darüber bescheid, dass Milius für die berühmten Sätze „Charlie don’t surf“ und „I love the smell of napalm in the morning“ in Apocalypse Now und zahlreiche Einzeiler in Dirty Harry, inklusive „Go ahead, punk, make my day“ und „Do you feel lucky?“, verantwortlich ist. Sein Standpunkt zu Rush Limbaugh ehrt ihn in meinen Augen hingegen sogar noch mehr. 😉
„I was watching Rush Limbaugh the other night, and I was horrified. I would have Rush Limbaugh drawn and quartered. He was sticking up for these Wall Street pigs. There should be public show trials, mass denunciations and executions.„
Nun sollte es 2010 ein Remake von Red Dawn geben, welches leider als versandet bezeichnet werden kann, da die produzierende Firma Metro-Goldwyn-Mayer(MGM) ist und wenn ein Filmstudio so pleite ist, dass es nicht mal zusätzliche Investoren für solche sichere Erfolge wie den 23. James Bond oder „Der kleine Hobbit“ auftreiben kann, dann ist dieser Keks wohl leider gegessen. [Update: Im Zuge des Marvel-Erfolgs mit Thor gab es dann doch noch ein Release: Red Dawn – Remake]
Doch Rettung naht aus Australien! Es steh nämlich die Verfilmung des unglaublich erfolgreichen Jugendbuchs „Tomorrow, when the war began“ von John Marsden an. Marsdens Buch ist weit weniger blutrünstig als Red Dawn und konzentriert sich weit mehr auf moralische Fragen und das Überleben. Doch ich bin guter Dinge, dass man dies bei der Verfilmung reduzieren wird und ganz gehörig an Action draufpacken wird. Und der Austausch der Russen durch die Chinesen ist in meinen Augen verschmerzbar, denn auch wenn Nazis natürlich immer die besten Filmbösewichte bleiben werden, so sind die punktuellen Unterschiede bei den zweitbesten Filmschurken der Filmgeschichte, den Kommies, doch zu vernachlässigen. [Update: Tomorrow when the War began ist jetzt schon länger draußen.] Schuldig im Sinne der Anklage! Go, Wolverines!
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