Auf Druck des US-Heimatschutzministeriums hat Amazon, in seiner Eigenschaft als Serverdienstleister, das Vertragsverhältnis mit Wikileaks fristlos gekündigt[Quelle]. Man darf nur spekulieren, wie tief sich Unternehmen wie Amazon in China bücken. Der demokratischte Demokrat aller Zeiten, Senator Joe Lieberman, hatte als Vorsitzender des Senatskomitees für Heimatschutz auch seiner Finger im Spiel. Solange seine „Kill Switch Bill“ noch nicht als Gesetz ratifiziert wurde, muss er halt noch selber ran.
Andererseits ergibt einer der Werbesprüche von Amazon erst jetzt so richtig Sinn…
Amazon stellt Server bereit!?
Und ich dachte immer, Wikileaks wäre ohnehin in Schweden gehostet, weil das sonstwo niemand machen wollte.
Irgendwie sind aber auch meine Sympathien für Wikileaks seit der letzten Geschichte arg gesunken. Wem nützen denn den neusten Dokumente überhaupt irgendwas?
I TOLD you Amazon is the fucking devil! 😉
Amazon ist eben ein Konzern, und nicht eine Plattform für Bürgerrechte. Aber immerhin ein besserer Grund nicht mehr bei amazon zu kaufen, als wenn man beim Cyber Monday keine PS3 abbekommen hat. 😉
Wer will schon ne PS3, die veraltete Daddelkiste.
Aber gerade von einem Konzern, also dem institutionalisierten Profitstreben schlechthin, sollte man doch erwarten können einen Kunde, der bezahlt nicht abzuweisen.
Ein Unternehmen verzichtet normalerweise auf Konfrontation, wenn nicht der eigene Vorteil auf dem Spiel steht – und das ist beim Webhosting für einen Kunden sicher nicht der Fall.
Amazon ist auch Serverdienstleiter. Die Server von Wikileaks stehen u.a. auch in Schweden. Redundanz und so.
Meine sind gestiegen. Diesmal haben sie nämlich nicht Private Bonkers Bericht im XYZ-Tal präsentiert, sondern die „Richtigen“ Leute angepisst.
Hm, u.a. Israel?
Das Verhalten von Amazon ist jetzt auch nicht wirklich ein Anlass für eine Anschlagsserie gegen sie. Aber Amazon gehört in die Kategorie Unternehmen, die sich normalerweise nicht einfach rumschubsen lassen. Vor allem, weil die Aktion auch noch so unsinnig ist und absolut keinen Nutzen hat außer sowohl Amazon und das Heimatschutzministerium lächerlich zu machen. Wikileaks wird dadurch nicht geschlossen, der ganze Kram ist weiterhin problemlos verfügbar und beide sehen aus wie Trottel.
Mich persönlich stört einfach diese devote Bückhaltung gegenüber dem Staat. Und Lieberman geht mir eh auf den Sack.
Außerdem passte das zweite Amazon-Logo so wunderbar*g* 🙂
Offener Brief von Daniel Ellsberg zur Sache, der sich wesentlich weniger zurückhaltend gibt als ich.
Und der „dazugehörige“ Salon.com-Artikel: Emulation of Chinese Democracy
Amazon behauptet übrigens, es hätte keinen politischen Druck gegeben. Man beruft sich auf „Copyrightverstöße„, da Wikileaks nicht die Urheberrecht an den Unterlagen hat[LINK].
Eigentlich noch peinlicher, wenn dies denn geht. Den Spiegel, wo der Kram auch drinsteht, verkauft Amazon übrigens weiterhin…
Und das Rad dreht sich weiter:
Laut SpOn hat paypal das, bei denen laufende, Spendenkonto von Wikileaks gesperrt…. Verstoß gegen Nutzungsbedingungen etcblabla.
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