„Review: The Expendables 1 & 2“

[Updated]

Mit dem Expendables-Franchise versucht Silvester Stallone den Action-Geist der 80er und frühen 90er wieder auferstehen zu lassen und schickt absolut jeden Alt-Action-Star in den Ring, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Um der Einfachheit halber rede ich ab einem gewissen zeitpunkt einfach nur noch von den richtigen Schauspielernamen. Deren Rollennamen kann sich eh keiner merken und außerdem spielen eh alle sich selbst, bzw. ein Best Of ihren großen Rollen.

The Expendables

The Expendables - logoNachdem ein Söldnerteam um Barney „The Schizo“ Ross [Silvester Stallone] erfolgreich Geiseln von einem geenterten Schiff im Golf von Aden befreit hat, bekommt Ross von „Mr. Church“ [Bruce Willis] einen neuen Auftrag: Er soll mit seinem Team von Söldnern, den „Expendables“, die kleine Insel Vilena von der dortigen Militärdiktatur befreien. Ross und Lee Christmas [Jason Statham] kundschaften die Insel als Späher aus. Sie lernen dabei Sandra, die Tochter des dort herrschenden Generals Garza, kennen, die gegen die Diktatur ihres Vaters kämpft. Als sie auf dessen Männer treffen, müssen sie Hals über Kopf fliehen. Sandra entscheidet sich dabei, auf der Insel zu bleiben. Es stellt sich bald heraus, dass Garza nur ein Strohmann von James Munroe[Eric Roberts], einem Ex-CIA-Agenten, ist. Dieser will durch Garza über die Insel herrschen und Kokain anbauen. Die Expendables finden außerdem heraus, dass der Auftrag Garza zu stürzen von der CIA kommt, die so wieder die Kontrolle über die Insel und das Kokain bekommen will. Weil die Söldnertruppe dabei als „Bauernopfer“ sterben soll, entscheiden sich die Söldner gegen den Auftrag. Durch moralische Gewissensbisse geplagt, macht Ross sich allerdings wieder auf, um wenigstens Sandra zu retten. Sein Söldnerteam leistet ihm letztendlich dabei Unterstützung. Währenddessen kommt es zur Eskalation zwischen Garza und Munroe, was alles zusammen in einem explosiven Showdown endet.

Da die DVD nun offiziell draußen ist, hab ich mir den Film nochmal angeschaut, um nicht vollkommen dem nostalgischen Pathos zu verfallen. Was der Bewertung des Films nicht gut getan hat. Technisch gibt es bei der DVD zu meckern, dass beim Mastern geschlampt wurde. Einige Szenen laufen eindeutig zu schnell ab oder „ruckeln„, was nach Tests mit 4 Abspielern(30 Euro DVD Player, 250€ DVD-Festplatten-Rekorder, PC-DVD Player, PS3) nicht an der Hardware liegt. Einige Spezialeffekte sehen auch ehrlich gesagt sehr künstlich – auf der Rechnerfarm entstanden – aus, was im Kino nicht der Fall war. Als Warnung: Der Kopierschutz neigt auch dazu rumzuzicken… deaktivierte Macrovision Options im DVD-Player mag das Ding so gar nicht. Aber kommen wir zum eigentlichen Film. Alle 80er Jahre Action-Ikonen, derer man habhaft werden konnte, dazu Jet Li und Jason Statham, Stallone führt Regie, es knallt und ballert aus allen Rohren, das Budget war nicht ausufernd aber hoch genug, was will man mehr? Da gibt es dann doch leider so einiges. Ein Drehbuch wäre z.B. nett. Keine Sorge, ich erwarte da keine Wunder, aber wenn man sich unterhalb von Phantom Commando und Rambo 3 bewegt, tut es manchmal schon etwas weh. Eric Roberts und Dolph Lundgren werden gnadenlos und sinnbefreit verheizt, bei letzterem mit größerem Schielen auf die Fortsetzung. Die Kirchenszene mit Cameo-Overkill wird beim zweiten mal Anschauen auch nicht besser. Der Dialog ist dann doch an der Schmerzgrenze – wer hätte gedacht, dass Bruce Willis zu cool sein könnte – und Arnold Schwarzenegger ist doch sehr alt geworden. Der Aufbau des Film hakt gerade am Anfang ungemein und teilweise merkt man dann doch, wie die Egos der ganzen Action-Legenden ihre Szenen ins Drehbuch gepfuscht haben. Man hätte einfach besseres erwartet.

Ist The Expendables deshalb totaler Mist? Nein, das nicht, aber trotz viel und guter Action, Explosionen, Kämpfe, usw. hätte man einfach mehr erwartet. Aber zum Glück fuhr man genug Geld an der Kinokasse ein, dass Teil zwei sofort vom Studio genehmigt wurde und Stallone versprach, sich einiger der Mängel anzunehmen.

The Expendables 2

The Expendables 2 - logoNachdem die Expendables in Nepal einen chinesischen Milliardär krachend befreit haben – nebenbei befreit man auch Arnold Schwarzenegger, dessen eigener Befreiungsversuch nicht ganz so glatt lief – und Jet Li das Paket als Eilzustellung alleine abliefern muss, wird die Truppe von Bruce Willis daran erinnert, dass man noch Schulden hat und jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, diese abzubezahlen, indem man wichtige Dinge aus einem abgeschossenen Flugzeug birgt. In Albanien wird man nach Bergung der Daten von Oberbösewicht Jean-Claude van Damme abgefangen, ein Expendable stirbt und van Damme geht fröhlich lachend auf Schatzsuche nach waffenfähigem Plutonium. Schließlich hat er ja jetzt die Schatzkarte. Die Expendables schwören bittere Rache und schlagen sich durch alte Soviet-Kulissen. Aber die Zahl der Gegner wird immer größer und die Lage immer aussichtsloser. Zum Glück beschließt Schwarzenegger seine Schulden abzubezahlen und Bruce Willis ist sein Schreibtischjob zu langweilig geworden. Und irgendwo da draußen läuft auch noch Chuck Norris rum.

The Expendables 2 - ChractersDanken wir alle den Göttern dafür, dass Stallone für Expendables 2 auf den Regiesessel verzichtet und Simon West(u.a. Con Air) rangelassen hat. West hat nämlich durchaus ein Händchen für sowas und besteht zumindest auf einem rudimentär funktionierenden Drehbuch. Weswegen Expendables 2 auch wesentlich flüssiger abläuft. Die Geschichte ist immer noch absurd, macht aber immerhin innerhalb des Filmuniversums so halbwegs Sinn. Ein großer Fortschritt zu Teil 1. Die Actionszenen sind größer, explosiver, mindestens ebenso blutig wie in Teil 1 und endlich funktionieren auch die Dialoge und Gags größtenteils(Erkenntnis: Chuck Norris-Witze werden nicht besser, wenn Chuck Norris sie erzählt. Terminator- und Stirb Langsam-Witze, die zwischen Schwarzenegger und Willis ausgetauscht werden, hingegen schon). Dazu kommt noch, dass die vereinten Action-Ikonen in Expendables 2 bei weitem nicht mehr so alt und unfit aussehen, wie im Vorgänger. Nachdem wir also festgestellt haben, dass Teil 2 in allen Belangen besser ist und teilweise richtig Spaß macht, kommen wir zum einzigen eventuellen Kritikpunkt: Ab einem gewissen Zeitpunkt des Films verselbstständigt sich auf magische Weise die Planet Hollywood-Connection und die heilige Vierfaltigkeit aus Norris, Schwarzenegger, Stallone und Willis reißt einfach alles an sich. Hätte man vielleicht geschickter lösen können, da das alles andere überstrahlt. Macht aber im Endeffekt auch nichts. Expendables 2 ist weitaus besser als der erste Teil und dürfte jeden 80er/90er Jahre Actionfilm-Fan glücklich machen. Wer schon Teil 1 total doof fand, braucht allerdings weiterhin nicht reinzuschauen.

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