Propaganda ist eines der wichtigsten Werke von Edward L. Bernays, einem Begründer der modernen PR-Branche. 1928 erstmals erschienen, stellte es einen Standard für die moderne PR-Arbeit dar und tut dies bis heute.
Diese Mechanismen wurden nicht nur in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten, insbesondere von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels benutzt, sondern funktionieren auch heute noch so, um u. a. die Bevölkerung für die Durchführung von Kriegen zu motivieren oder bestimmte Inhalte in den Massenmedien verstärkt zu thematisieren. Bekannt geworden sind insbesondere die ersten Zeilen des ersten Kapitels “Organizing Chaos“ (dt. Das Chaos organisieren):
„Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land.“
„Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben. Sie beeinflussen unsere Meinungen, unseren Geschmack, unsere Gedanken. Doch das ist nicht überraschend, dieser Zustand ist nur eine logische Folge der Struktur unserer Demokratie: Wenn viele Menschen möglichst reibungslos in einer Gesellschaft zusammenleben sollen, sind Steuerungsprozesse dieser Art unumgänglich.“
„Die unsichtbaren Herrscher kennen sich auch untereinander meist nicht mit Namen. Die Mitglieder des Schattenkabinetts regieren uns wegen ihrer angeborenen Führungsqualitäten, ihrer Fähigkeit, der Gesellschaft dringend benötigte Impulse zu geben, und aufgrund der Schlüsselpositionen, die sie in der Gesellschaft einnehmen. Ob es uns gefällt oder nicht, Tatsache ist, dass wir in fast allen Aspekten des täglichen Lebens, ob in Wirtschaft oder Politik, unserem Sozialverhalten oder unseren ethischen Einstellungen, von einer (angesichts von 120 Millionen US-Bürgern) relativ kleinen Gruppe Menschen abhängig sind, die die meisten Abläufe und gesellschaftlichen Dynamiken von Massen verstehen. Sie steuern die öffentliche Meinung, stärken alte gesellschaftliche Kräfte und bedenken neue Wege, um die Welt zusammenzuhalten und zu führen.„
Und am Wichtigsten: es ist nur dann böse, wenn es die Gegenseite macht!
Aber hallo, wie denn auch sonst?*g*
Aber wo und wie werden wir denn heutzutage durch Propaganda manipuliert? Vielleicht kann jemand mal ein paar Beispiele nennen. ^^‘
Eigentlich überall…
Wirtschaft/CDSU/FPD tun so als ob ohne Atomstrom die Lichter ausgehen würde. SPD/Grüne tun so, als ob bei einem Ausstieg plötzlich kein Atommüll mehr da wäre und auch kein Castor und kein Endlager gebraucht würden.
Konservative schwafeln von der kommunistischen Gefahr, obwohl wir einen ziemlichen Rechtsruck hinter uns haben und Linke verharmlosen die DDR.
Ein Beispiel mit Gegenanzeige: Es gibt immer noch Leute die behaupten, der erste Irakkrieg der USA fand statt, weil Saddam einfach so Kuwait angegriffen hat und böse irakische Truppen Säuglinge in Brutkästen auf die Straße gekippt hätten. Nur oft genug erzählen, dann bleibts hängen.
Alles Propaganda…
Nur wundert es mich, dass nachdem die Wahrheit rauskam, sich nur wenige an den ‚falschen‘ Krieg gestört haben.
Die USA dürfen das wohl, sie bringen ja auch die Demokratie und Coca Cola mit:
Jura-Professoren überprüfen „routinemäßig“ Doktorarbeiten.
@Ben: Weil die Masse die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege hat und der Keks gegessen war. Auerdem fällt es den Einwohnern eines Landes immer schwer sich einzugestehen, dass ihr Land und damit ihre Nation Vollärsche gewesen sind. Und diese Verhaltensweise beschränkt sich keineswegs nur auf die USA 😉
@Henning: War das eine Anspielung auf Guttenbergs „Doktorarbeit„? 😉
Jap ^^
Aber nimm doch mal vernünftige Links und nicht immer Verweise auf die BILD für SPD-Wähler…
Oh, und weil es gerade passt, aus der heutigen Bundespressekonferenz:
Von Herrn Rechtsprofessor Fischer-Lescano, der an der Universität in Bremen Rechtswissenschaft lehrt und Vertrauensdozent bei der Friedrich-Ebert-Stiftung ist, ist offensichtlich in einer sehr akribischen Art und Weise die Promotion des Ministers überprüft worden und man hat an zehn Fußnoten von über 1.200 Fußnoten etwas auszusetzen gehabt.
Mit diesen Überprüfungsergebnissen sind wir gestern mit einer Rückäußerungsfrist von, wie ich glaube, zwei Stunden konfrontiert worden. Dazu sollte von uns im Einzelnen Stellung genommen werden. Sie werden verstehen, dass bei dem Umfang der Arbeit und generell der Komplexität der gesamten Materie nicht innerhalb von zwei Stunden zu jedem einzelnen Rechercheergebnis, das dort erhoben wird, Stellung genommen werden kann.
Totalverriss von 475 Seiten Doktorarbeit > die Zeit
Guttenberg-Dissertation – Anfang bei F.A.Z. abgeschrieben > F.A.Z.
Eine Frage der Ehre für Karl-Theodor zu Guttenberg > Die Welt
Steht aber überall dasselbe drin, also bis auf den Welt-Artikel der es schafft noch beim kritisieren zu schleimen 😉 Besser?
Klar muss die Sache überprüft werden. Fischer-Lescano kann da übrigens nicht wirklich was für. Die kritische Besprechung sollte ja erst demnächst in dem Jura-Magazin rauskommen. Aber irgendwer hat unterwegs Wind davon bekommen und die Bombe ist geplatzt, soweit ich es mitbekommen habe.
Nebenbei: Wie soll man Guttis „Auslandsreise“ beurteilen? Standhaftes Business as usual oder Flucht vor dem Scheiterhaufen?
Ein Vorstand der „Solidarischen Moderne“ überprüft aus reinem beruflichen Interesse aufs Wort eine Veröffentlichung, bei der von vorn herein klar ist, dass da keine echte Schöpfungshöhe zu erwarten ist? 😉 Ich bitte Dich ….
In Bayreuth hat man sich übrigens verwundert gezeigt, dass in Bremen die Lehre so gut geworden ist, dass man dort Doktorarbeiten überhaupt lesen und verstehen kann ^^
Der Bayreuth/Bremen-Bash ist zwar ziemlich 70er, aber immer wieder gut. 😉
Ansonsten könnte ich darauf hinweisen, dass selbst wenn es kein Zufall ist und Absicht hinter stecken sollte, es vollkommen irrelevant ist.
Wissenschaftliche Prüfungsordnung ist wissenschaftliche Prüfungsordnung.
Pingback: “Eine Propaganda-Nummer zu viel” |
Pingback: “Freies NATO-Fracking und kommunistischer Umweltschutz” |
Pingback: “Das Sturmkanönchen, der russische Zar und die Leser” |
Pingback: Propaganda – Buch von Edward Bernays
Pingback: “Das Wort nennt sich berechtigte Vertrauenskrise” |
Pingback: “Review – Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1″ |