Seit dem Frühling 2011 kommt es in Syrien im Rahmen des Arabischen Frühlings zu Demonstrationen, auf denen die Teilnehmer politische Freiheit und den Sturz der Regierung von Präsident Bashar al-Assad fordern. Die Regierung bekämpft die Proteste mit Gewalt: Sicherheitskräfte setzen scharfe Munition gegen Demonstranten ein und Oppositionelle werden in der Haft gefoltert. Da es in Syrien keine unabhängigen Medien gibt, stützen sich Berichte über die Proteste auf Aktivisten vor Ort und auf internationale Organisationen. Die syrische Regierung spricht von islamistischen Extremisten und Terroristen, die vom Ausland beeinflusst würden. Ein kompletter Bürgerkrieg ist durchaus im Rahmen des Möglichen.
Lesen sie nun einen Kommentar von Knut Hansen, dem Auslandberichterstatter der BadCompany und Experten für den Nahen Osten, der sich zur Zeit auf dem Rückweg von seiner Ortsbegehung in Homs befindet, um wieder in sein 5-Sterne Hotel in Damaskus einzuchecken.
Syriens kluger Regierungschef Assad weiß, welche Musik hier gerade gespielt wird. Nach den anarchistischen und islamistischen Revolten im Arabischen Frühling, ist jeder der mächtigen Potentaten im Gefängnis gelandet, um eine Gesinnungsstrafe zu erleiden, oder wurde gleich von Terroristen auf offener Straße hingerichtet, wie der große afrikanische Freiheitskämpfer und Anführer Muammar al-Gaddafi. Aber Libyen war hier ein Sonderfall, bei dem linksradikale Peaceniks ironischerweise die NATO zum Eingreifen auf Seiten der Terroristen aufgefordert haben und Gaddafis Schicksal besiegelt war, als der aufständische Terroristenrat bessere Konditionen beim Öl für die Industrieländer angeboten, sprich das Tafelsilber verkauft hat. In Syrien klappt dies nicht. Keine NATO-Blockade oder Luftschläge und die USA halten sich auch raus, bereiten sie sich doch gerade auf den Waffengang mit dem Iran vor, der unilateral von Israel ausgelöst werden wird. Also wird Assad schon mal nicht militärisch aus dem Amt entfernt, zumindest so lange, wie er Armee, Geheimdienst und Polizei bezahlen kann. Nun soll es einen internationalen Friedensplan geben, der aber zum Glück nur eine zahnlose Empfehlung ist. Die wahre Aussage des Planes, dem auch die Verbündeten von Assad, nämlich das große, russische Zarenreich und die freiheitliche Republik China zustimmen, ist folgende: Bring deinen Laden bis zum Stichtag unter Kontrolle! Und genau dies wird der schlaue Assad auch tun. Er wird jeden Terroristen den er in die Finger bekommt exekutieren oder in Geheimgefängnissen verschwinden lassen. Und er wird die allgemeine Fluchtbewegung der Angehörigen von Unruhestiftern und Rebellen Vortrieb leisten; sollen sich doch die Türken damit rumärgern. Wenn dann Friedensverhandlungen sind, wird es dieselben, rein kosmetischen Zugeständnisse geben, die Staatschef Assad schon vor Monaten angeboten hat. Ein Großteil der Terroristen ist entsorgt und Assad bleibt weiterhin der Garant einer stabilen, nicht-islamistischen Regierung. Dieser vorhersehbare Ausgang ist ein weiterer Grund, warum Assad garantiert nicht zurücktreten wird und somit zumindest ein großartiges Land von der islamistischen Revolution, ausgelöst durch sogenannte Bürgerrechtler, verschont bleibt.