Während der US-Botschaftsbesetzung und anschließenden Geiselnahme von 52 Botschaftsmitarbeitern in Teheran Ende 1978, gab es das Problem, dass 6 Botschaftsmitarbeiter vorerst entkommen waren und sich im Haus des kanadischen Botschafters versteckten. Allerdings suchten die iranischen Revolutionswächter schon nach ihn und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Sache blutig enden würde. Die mit einer möglichen Rettungsmission beauftrage CIA verwarf nacheinander alle Standardpläne, da diese keine Aussicht auf Erfolg hätten. Erst die etwas abwegige Idee des CIA-Agenten Mendez (Ben Affleck) bringt Bewegung und etwas Hoffnung in die Sache. Sein Plan sieht vor, eine Filmproduktion zu fingieren, die sechs Flüchtigen als kanadische Filmemacher zu tarnen, die im Iran nach exotischen Locations suchen und diese mittels fingierter Papiere außer Landes zu fliegen. Zu diesem Zweck inszenieren Mendez, seine Vorgesetzten sowie die beiden Hollywood-Altgedienten John Chambers (John Goodman) und Lester Siegel (Alan Arkin) eine Legende, die vor allem eines bewirken soll: Genügend glaubhaft zu sein für die iranischen Behörden, während Mendez‘ Chef Jack O’Donnel (Bryan Cranston) versucht ihm den Rücken an der Heimatfront freizuhalten. Name dieser als Fake angelegtem, trashigen Science-Fiction Filmproduktion: Argo.
Ben Affleck hat ja auch schon viel Mist gemacht, aber mit Co-Produzent George Clooney und sich selbst als Regisseur und Hauptdarsteller ist ihm mit Argo ein kleines Glanzstück eines Politthrillers gelungen. Ohne Explosionen und viel Geballer gibt es eine Geschichte voller Spannung und richtig guten Dialogen, die zur Aufheiterung immer mal wieder mit bösem Witz gebrochen werden. Historisch sind natürlich wie üblich doch einige Ungenauigkeiten zu verzeichnen und zum Ende hin wird die Handlung verdichtet und zugespitzt. Ist aber vollkommen egal, denn es ist ein verdammt guter Film herausgekommen, der sich auch nicht mehr Freiheiten nimmt, als die üblichen ARDZDF-History-Schinken. Er ist bloß viel, viel besser und jeder der sich für sowas wie Dame, König, As, Spion oder Die drei Tage des Condor interessiert, sollte sich Argo mal anschauen.
Lustige Anekdote am Rande: Die US-Linken finden den Film doof, weil er nicht stark genug auf die Machenschaften der USA im Iran vor der Revolution eingeht (Operation Ajax). Die US-Rechten finden den Film doof, weil diese Machenschaften überhaupt erwähnt werden und Jimmy Carter nicht als demokratischer Satan dargestellt wird. Wenn beide Seiten sauer sind, macht der Film definitiv einiges richtig.
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