1760 machen sich die Collins mit ihrem kleinen Sohn Barnabas von Liverpool aus auf den Weg, um in Amerika neu zu beginnen. Zwei Jahrzehnte später ist Barnabas zu einem jungen Mann herangewachsen und die Familie Collins hat sich im Staat Maine ein Fischerei-Imperium aufgebaut und ist in höchste Gesellschaftsschichten aufgestiegen. Barnabas(Johnny Depp) hat eine Affäre mit der Magd Angelique (Eva Green). Da er ihre Liebe nicht erwidert, treibt die Magd, die wie sich herausstellt eine mächtige Hexe ist, Barnabas’ große Liebe Josette in den Selbstmord und belegt Barnabas mit einem Fluch, der ihn in einen Vampir verwandelt. Dann lässt sie ihn bei lebendigem Leibe begraben. Im Jahr 1972 stoßen Bauarbeiter auf Barnabas’ Sarg und brechen diesen auf. Der ausgehungerte Vampir tötet die Arbeiter und begibt sich zu seinem alten Anwesen. Barnabas muss feststellen, dass sein prächtiges Haus Collinwood Manor, ebenso wie der Fischereibetrieb stark vernachlässigt wurden. Barnabas’ Nachfahrin Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) erkennt, dass Barnabas ein Vampir ist, doch da er verspricht, der Familie und den anderen Bewohnern des Hauses (u.a. Helena Bonham Carter, Jackie Earle Haley, Chloë Moretz – Hitgirl in Kick-Ass) wieder zu Reichtum und Erfolg zu verhelfen, erlaubt sie ihm zu bleiben. Aber Angelique ist nicht einfach verschwunden, sondern wartet auf Barnabas…
Tim Burton reinszeniert mit seinem Haus-und-Hof-Darsteller Johnny Depp eine Gothic-Soap aus den 1970ern, schnappt sich einen Allstar-Cast und leiert Warner Bros. ein Budget von 150 Millionen U$D aus dem Rücken – wobei man zwar sehen kann, wohin einiges von dem Geld geflossen ist, aber irgendwo müssen da unterwegs so 50-70 Millionen einfach verschwunden sein. Was soll da schiefgehen? Na ja, doch so einiges. Burton verliert sich andauernd im Detail seiner überragenden Schauspieler und lässt die Handlung schleifen. Darunter leidet auch das Timing, wenn der Film zwischen Komödie und Drama changiert. Weswegen Dark Shadows auch kein grandioser Film ist. Sondern nur eine gute, morbid-ironische, poppig-trashige und nostalgische Vampir-Komödie, die man sich immer noch gerne anschaut. Auch Tim Burton neigt halt manchmal zu grobem Unfug. Bezeichnend: Burtons grober Unfug schafft das von Twilight versuchte Drama, Leidenschaft und große Gefühle ganz gemütlich zwischen zwei Gags einzubauen und ein Augenaufschlag von Eva Greens Hexe und Johnny Depps Vampir hat mehr Sex, als alle Twillight-Lutscherfilme zusammen je vorhatten zu haben. Ist Burton wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, während er irre lachend den Scheck von Warner Bros umherwedelte. Kein Meisterwerk, aber trotzdem ganz wunderbar.
Boris die Bestie bricht aus dem Luna-Alien-Hochsicherheitsgefängnis auf dem Mond aus. Agent K (Tommy Lee Jones, u.a. Captain America – The First Avenger, Lincoln und The Company Men) hatte bei der Gefangennahme 1969 seinen Arm abgeschossen, daher schwört er Rache und flieht auf die Erde, um dort in der Zeit zurückzureisen, Agent K zu töten und zu verhindern, dass der Erdschutzschirm installiert wird, damit Boris‘ Rasse die Erde vernichten kann. Nach sofortigem Eintreten der Zeitmanipulation kann sich nur noch Agent J (Will Smith)an den lebendigen Agent K erinnern – in der neuen Zeitlinie ist Agent K vor 40 Jahren gestorben – und reist nun selber in der Zeit zurück, um die Geschichte wieder auf Kurs zu bringen, wo er sich mit dem jüngeren Agent K (Josh Brolin, u.a. Gangster Squad und Sin City 2: A Dame to Kill For) zusammenraufen muss.
Men in Black ist ja ein Youngtimer unter den Filmklassikern, während der zweite Teil getrost unter „ganz großer und mieser Schrott, bei dem keiner wusste, was er da tat“ einzuordnen ist. Men in Black 3 ist wieder wesentlich besser und unterhaltsamer. Will Smith ist Will Smith (es ist positiv hervorzuheben, dass sein Sohn Jayden Smith nicht mitspielt!), Tommy Lee Jones darf genüsslich rumgranteln und Josh Brolin IST der junge Tommy Lee Jones, was fast schon unheimlich ist. Dazu ein Drehbuch was zwar nicht herausragend, aber gut genug ist und schon macht die ganze Sache wieder richtig Spaß. Nicht überwältigend großartig, aber annehmbar bis gute Unterhaltung.
Dark Shadows war meiner Meinung nach ein ganz großer Murks:
An und für sich ist dieser Streifen sehr schön gemacht, doch hinkt die Geschichte und die Präsentation derselben hin und wieder. All das wäre noch verschmerzbar gewesen, wäre nicht die Szene mit dem Werwolf dabei. Diese ist so grottenschlecht inszeniert und so offensichtlich bemüht lustig, daß sie einem den gesamten Film vergällt. Daß fast zeitgleich die Spezialeffekte vieler anderer Filme aus dem Hut gezaubert werden, weil es das Budget hergab – einen anderen Grund kann ich nicht erkennen – und diese dann auch noch munter von verschiedenen anderen Filmen „entliehen“ (sprich: geklaut) wurden, macht es auch nicht besser.
Daß die Hexe im großen Endkampf urplötzlich keine langwierigen Rituale mehr durchführen muß, um ihre Magie zu wirken, sondern mit einem grimmigen Blick die Realität auf den Kopf stellen kann, trägt auch nicht dazu bei, den Film wohlwollend in Erinnerung zu behalten.
Der moralische Zeigefinger, der so gerne erhoben wird, daß die „Wahre Liebe“ das höchste Gut sei, das es zu verteidigen gilt und das den Tod überdauert, wird auf eine sehr sonderbare Art durch den Dreck gezogen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das so gewollt war. Zwar ist der Vampir unsterblich in eine andere Frau verliebt, läßt sich allerdings wieder und immer wieder von der „femme fatale“ in Form der Hexe bereitwillig verführen. Und kaum hat er ihr sich (wieder einmal) hingegeben, reckt sein Gewissen das häßliche Haupt und er stößt sie erneut von sich. Daß genau das die letzten Male sehr unangenehme Folgen hatte, wird dabei von dem offensichtlich stark lernresistenten Vampir ignoriert. Sicher, die Liebesszene zwischen dem Vampir und der Hexe ist ausgesprochen amüsant dargestellt und ich habe ob des Aufeinanderprallens von Naturgewalten herzlich gelacht, aber schlußendlich wirkt die Rolle des Vampirs eher wie eine Hommage an und für Johnny Depp, der als Alphamännchen von fast allen Seiten begehrt und geliebt wird, also einer Vorlage für Herrn Depp, um sich damit sein Ego zu streicheln und zu masturbieren. Wem das gefällt, einen auf jugendlich geschminkten Herrn Depp anzuschmachten, bitteschön. Ich brauche es nicht.
Und zu guter Letzt sind sehr viele Witze und die Situationskomik, die Burton immer wieder versucht hat, einzuarbeiten, so unsäglich vorhersehbar, bemüht und erzwungen, daß ich während des Films immer wieder die Stirn runzelte und mich fragte, warum man auf eine entsprechende Qualitätskontrolle verzichtet hat. Vermutlich, um die Spezialeffekte bezahlen zu können. So verkommt das Lichtspiel zu einem Klamauk und die Geschichte selbst wird im Eilschritt erzählt, als hätte man weder Zeit noch Lust, diese vielen kleinen Ideen und Hintergründe auch nur ansatzweise auszuleuchten.
Na ja, die Sichtweise kann ich schon nachvollziehen und Burton hat schon wesentlich bessere Filme gemacht. Vielleicht kommt da auch der Fanboy in mir durch, kann durchaus sein. Aber mit der Einordnung ^^ grober Unfug wiegen imho ein Großteil der – teilweise berechtigen Kritikpunkte – bei weitem nicht so schwer.
Wenn ich bedenke, wie viele wunderschöne und beeindruckende Filmstreifen Tim Burton schon geschaffen hat, bin ich geneigt, Dark Shadows als seine persönliche Goldene Himbeere zu betrachten. Mich ärgert einfach zutiefst, daß recht viel Potential verschenkt wurde und ich davon überzeugt bin, daß Burton es besser kann.
Aber in der Tat: das ist Geschmackssache und es sollte sich jeder sein eigenes Urteil fällen.
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