Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) geht auf ihre erste Weltraum-Mission. An ihrer Seite ist mit Astronaut Matt Kowalski (George Clooney) ein Veteran, der auf seinem letzten Trip ins All vor dem Ruhestand ist. Doch der Routineausflug der beiden Astronauten außerhalb der Raumkapsel endet im Desaster.
Eine Wolke aus Weltraumschrott zerstört das Shuttle und einen Großteil der orbitalen Infrastruktur infolge eines Kesslersyndroms. Ryan und Matt befinden sich plötzlich ganz alleine in den dunklen Tiefen des Weltraums ohne Kontakt zur Erde, während ihnen Treibstoff und Sauerstoff ausgehen. Um zu überleben müssen sie ihre inneren Dämonen bändigen und unglaubliche Risiken eingehen, auch wenn die Chancen gering sind.
Regisseur Alfonso Cuarón fährt mit Gravity wohl den ersten echten, künstlerisch wertvollen Blockbuster seit Jahren auf, was dann doch nicht jedem gefallen wird. Optisch wird hier in die Vollen gegangen und gezeigt, was mit modernen CGI-Effekten wirklich möglich ist. Gravity ist nach Avatar quasi die zweite Rechtfertigung für Digital 3D im Kino und selbst wenn man sich nicht sicher ist, sollte man Gravity nur wegen seiner Bildsprache im Kino sehen. Das ist wirklich überwältigend! Die Geschichte kann man in kurz als Campbellscher Held im kosmischen Flechette Storm, wo 90 Minuten lang alles versucht den Helden zu töten – in Space – zusammenfassen. Das ist Minimalismus ohne Ausflüge zur Filmzeitstreckung, die Konzentration auf das Wesentliche, Urängste wie Dunkelheit, das Fallen oder Einsamkeit. Auf der psychologischen Ebene ist Gravity natürlich eine Geschichte über Selbstfindung und Wiedergeburt. Metaphorisch geht das Ganze natürlich noch viel weiter. [FUCKING BIG SPOILER] Zu Beginn ist Dr. Stone nach dem Verlust ihres Kindes emotional tot, unsicher in allem was sie tut und bereit sich aufzugeben. Im Angesicht von Tod und Verderben entdeckt sie schließlich ihren Willen wieder und schafft es an Bord der chinesischen Station Tiangong, was Himmlischer Palast bedeutet. Trotz aller Katastrophen schafft sie es die Shenzou, chin. für „göttliches Gefährt“, startklar zu machen und kehrt in einer Flammenspur zurück auf die Erde, wo sie es in einer Geburtsszene nach der Notwasserung zurück an Land schafft, wo sie das erste Mal im Film auf ihren eigenen zwei Füßen steht. [/ FUCKING BIG SPOILER ENDE]
Thematisch ist Gravity also alles andere als mager, man muss bloß etwas Eigenleistung erbringen. Die Filmmusik ist ebenfalls mehr als nur reine Begleitung, da Gravity bewusst auf viele Soundeffekte verzichtet, da man im Weltall nun mal nicht so viel Schall hat, weswegen die Filmmusik diesen Teil gleich mit übernimmt, was ganz hervorragend funktioniert. Auch sonst hält man sich überraschend oft an physikalische Begebenheiten und man muss schon etwas suchen um da rumzumeckern. Schauspielerisch kann ich persönlich gar nicht meckern und Sandra Bullock liefert hier zusammen mit George Clooney eine hervorragende Leistung ab, auch wenn ich verstehen kann, wieso einige Leute das eher zwiespältig sehen. Beide sind in so einer Rolle doch sehr ungewohnt. Insgesamt ist Gravity aber unglaublich großes Kino, was man gesehen haben sollte und verdient sich 4,5 von 5 Space Shuttles.
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Der Film ist umwerfend. O_O
Vielen Dank für die Empfehlung! ^.^
Und nun zurück ins Batmobil. 😀
Immer gerne! 🙂
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