Während die Abkömmlinge Seths versuchen im Einklang mit der Natur zu leben, haben die Kainiten mit Hilfe gefallener Engel, der Wächter oder auch Nephilim, die Erde ausgebeutet und Ödnis und Zerstörung breiten sich aus. Nachdem die Kainiten die Nephilim verraten haben, versuchen sie die letzten Ressourcen aufzufinden, wenn sie sich nicht gerade selbst töten. Als kleiner Junge wird Noah Zeuge wie sein Vater, Lamech, von Tubal Kain, dem König der Kainiten getötet wird.
Viele Jahre später lebt Noah (Russel Crowe, u.a. Man of Steel und Robin Hood) zusammen mit seiner Frau Naameh (Jennifer Connelly) und ihren drei Söhnen Sem, Ham und Jafet. Die Kainiten werden immer aggressiver und die Erde scheint am Ende zu sein. Der Erschaffer schickt Noah eine Vision. Er wird den Planeten mit einer gewaltigen Flut reinigen und Noah ist auserwählt eine Arche zu bauen, um die unschuldigen Tiere zu retten. Noah und seine Familie machen sich auf den Weg zu Noahs Großvater Methusalem (Anthony Hopkins), um Rat zu suchen.
Auf dem Weg retten sie das Mädchen Ila (Emma Watson) vor den brandschatzenden Kainiten, die keinerlei Hemmungen mehr kennen und suchen Zuflucht im Brachland der Nephilim. Methusalem gibt Noah ein Samenkorn aus dem Garten Eden, was eine Oase voller Flora in Mitten der Wüste schafft. Aufgrund dieses Wunders helfen die gefallenen Nephilim Noah beim Bau der Arche. Aber die Aktivitäten fallen den Kainiten auf. König Tubal-Kain (Ray Winstone) führt sein Volk zur Arche und ruft zu den Waffen. Er will nämlich nicht sterben. Aber die Flut ist unaufhaltsam. Und auch Noah durchläuft eine Krise. Will Gott den Tod aller Menschen? Soll die Menschheit mit Noahs Familie enden?
Eigentlich ist die Entstehung des Films schon ein Wunder. Wer konnte auch damit rechnen, dass Paramount Pictures ausgerechnet Darren Aronofsky 125 Millionen U$D in die Hand drückt, um einen Bibelfilm zu drehen. Niemand, denn sowas ist eigentlich pure Fantasie. Und genauso geht Aronofsky die Sache auch an. NOAH ist ein Abenteuerfilm-Sandalenfilm mit christlicher Mythologie, ein Öko-Weltuntergangs-Thriller im biblischen Gewand und einer Prise Psycho-Slasher. Wenn man sich mit dieser Prämisse anfreunden kann, dann ist das ganz großes Kino. Wenn nicht, bekommt man Schreikrämpfe. Christen, Kreationisten & Junge-Erde-Gläubige (siehe Ken Hams Verriss – „Ultimately, there is barely a hint of biblical fidelity in this film. It is an unbiblical, pagan film from its start„), Muslime, Kapitalisten, Atheisten, etc. könnten ziemlich sauer werden, wenn sie die Sache ernst nehmen.
Wenn man sich dann aber darauf einlässt, warten Conan der Barbar (Anfangssequenz), Herr der Ringe und Shining auf einen. Russel Crowe beschwört Nicholson und Brando herauf, während ILM sich bei den Spezialeffekten austoben darf, auch wenn man am Rande des Uncanny Valley wandelt. Aranofsky Bildsprache ist berauschend, sphärisch untermalt von einem gutmütigen Clint Mansell – Soundtrack. NOAH schwankt zwischen 4 von 5 Riesen-Archen und komplettem Bockmist. Muss jeder für sich selbst entscheiden, wie und ob er sich da herantraut.
Anmerkungen: Was mir persönlich eigentlich sehr gefallen hat, war die Vieldeutigkeit der zeitlichen Einordnung. Es gibt so einige Hinweise, dass das nicht in grauer Vorzeit, sondern in ferner postapokalyptischer Zukunft spielen könnte. Und Nanotech-angetriebene Nephilim-Konstrukte und Wetterkontrolle kann man sich ja auch vorstellen, oder nicht? 🙂 Ganz grandios ist übrigens Anthony Hopkins als Methusalem, der immer zwischen Puck und Meister Yoda schwankt.
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