1988, nachdem Tod seiner Mutter, wird der junge Peter Quill von den Ravagers und ihrem Anführer Yondu Udonta (Michael Rooker), einer Bande Weltraumpiraten, von der Erde entführt. Sechsundzwanzig Jahre später ist aus dem jungen Peter Quill der Abenteurer und interstellare Dieb Star-Lord (Chris Pratt, u.a. Zero Dark Thirty) geworden, der sich regelmäßig in Schwierigkeiten bringt. Als Star-Lord auf dem zerstörten Planeten Morag ein Artefakt „birgt„, scheint plötzlich das ganze Universum hinter ihm her zu sein.
Auf Xandar landet er nach einem kleinen Scharmützel mit Gamora (Zoe Saldana, u.a. Star Trek Into Darkness und Avatar – Aufbruch nach Pandora), dem Baumgewächs Groot (Vin Diesel, u.a. Riddick und Fast & Furious 6) und dem genmanipulierten Waschbären Rocket (Bradley Cooper, u.a. American Hustle und Ohne Limit) im Hochsicherheitsknast. Dort schließt sich ihnen nach etwas Überredungskunst noch Drax der Zerstörer (Dave Bautista, u.a. Riddick) an und einem Ausbruch steht nichts mehr im Weg. Denn Ronan der Ankläger (Lee Pace, u.a. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise und Smaugs Einöde) setzt alle Mittel in Bewegung um an das Artefakt zu kommen, mit dem er vor hat ganze Planeten reihenweise zu vernichten. Und im Hintergrund lauern noch Bösewichter von ganz anderem Kaliber!
Marvels Multimilliarden-Comic-Franchise tuckert wohlgenährt mit Iron Man, Captain America, Thor und den Avengers durch die Landschaft. Ein multimediales Perpetuum mobile. Jede Firma würde da normalerweise als Devise „Weiter so! Genauso wie bisher, keine Veränderungen! Nichts Unbekanntes! Kein Risiko!“ ausgeben. Bei Marvel sieht man das glücklicherweise anders.
Die greifen tief ins Archiv und holen mit Guardians of the Galaxy ein weniger bekanntes Team hervor, engagieren mit James Gunn jemanden, der sich bislang „nur“ durch bissige Genre-Ware ausgezeichnet hat und beim Gedanken an übliche Blockbuster-Budgets eher Albträume bekommt und lässt ihn dann einen Science Fiction Film drehen, der die warme Atmosphäre der 70er und 80er austrahlt, mit einem Helden, der als Mischung aus Han Solo – der ZUERST geschossen hat – und dem jungen Indiana Jones auf dem Weg zum Superstar ist. Und die anderen Hauptrollen haben ein Ex-Wrestler, der erstaunlich überzeugend spielt, eine grüne Killerin, ein genetisch aufgebohrter, notorisch grummeliger Waschbär und ein Baum, der von Vin Diesel gesprochen wird.
Bei jedem anderen Produktionsstudio wäre der Verantwortliche dafür gehängt worden und der Film ein Desaster. Bei Marvel wird sowas begeistert vorangetrieben und der Film ein Megaerfolg. Gunn und seinem Team gelingt es ein rasantes, liebenswertes und spannendes Gefühl von Vertrautheit und Neuem zu schaffen, sprich alles was den Star Wars Prequels komplett abgeht. Dazu kommt eine wunderbare Detailverliebtheit und Kinetik der Szenen. Wenn der Held mit langen Schritten flüchtet, die Kamera aber trotzdem auf dem Gerangel vor Ort bleibt, man ihn im Hintergrund immer noch sehen kann, bis dann doch noch wer mit einem Betäubungsblaster hinterherschießt, dann macht das einfach unglaublich Laune.
Wenn man überhaupt Kritik anbringen kann, dann bei den Bösewichten, die im Vergleich zu der wundervollen Heldentruppe etwas blass bleiben. Auch der Soundtrack ist im Vergleich zu den herrlich eingearbeiteten 70er Jahre Poprock-Songs eher Stangenware. Aber mehr gibt es auch nicht zu meckern. Guardians of the Galaxy ist DER SciFi-Film, den man seit Jahren sehen wollte und wahrscheinlich der bislang beste Marvel-Film. Und wenn auf Metacritic schon mal UNIVERSAL ACCLAIM vorkommt, dann muss man eigentlich eh nichts weiter sagen, sondern schaut sich einfach den Film an und genießt! 5 von 5 grummeligen Weltraumwaschbären! 🙂
P.S.: Ich empfehle stark die englische Fassung. Auch wenn die deutsche Synchro jetzt nicht wirklich schrecklich ist, O-Ton lohnt sich alleine wegen Bradley Cooper/Rocket!
Der Film war echt der Hammer.
Habe mich glänzend amüsiert und kann mich auch der Empfehlung zum O-Ton anschließen.
🙂 I am Groot!
Danke für die Empfehlung, werde ich mir demnächst antun. 🙂
Aber inwiefern sind wissenschaftlich plausible Aspekte in den Phantastikfilmstreifen eingebunden, daß daraus Science Fiction wird? O.o
Da hab ich mich vom Enthusiasmus etwas mitreissen, lassen, ist natürlich keine „Hard SciFi“ (Gravity, Interstellar), sondern eigentlich Science Fantasy oder sowas in der Art… 😉
Dann ist dieser Enthusiasmus ein klares Zeichen für die Qualität der Unterhaltung. 🙂
Junger Mann, Sie werden mich kommendes Wochenende schon wieder Geld kosten… Aber ich zahle es gerne. 😉
Ebenfalls uneingeschränkte Empfehlung, Bürger!
Schon lange nicht mehr so Spass gehabt im Kino. Das dann noch in 3D und IMAX zu brauchbaren Preisen – den USA-Ausflug wars wett!*
*Naja… jetzt nicht als alleiniger Grund 🙂
Viel Spaß und ich hoffe geholfen zu haben! 🙂
Also NUR wegen GotG in die USA fliegen wäre auch echt SEHR Fanboymäßig 😉
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