Hung (Peter Dinklage, u.a. X-Men – Zukunft ist Vergangenheit) und Eric (Steve Zahn) sind nicht nur beste Freunde, sondern auch leidenschaftliche Live-Action-Rollenspieler. Als ihr beider Kumpel Joe (Ryan Kwanten), Automechaniker und Hobby-Metaller, von seiner Freundin verlassen wird und sich in Selbstmitleid wälzt, beschließen Hung und Eric ihn einfach zum nächsten LARP mitzuschleifen. Etwas widerwillig lässt sich Joe darauf ein und das große Live-Rollenspiel-Event EVERMORE kann beginnen.
Nachdem man sich für die Party noch die attraktive Rollenspiel-Kriegerin Gwen (Summer Glau) und ihren ziemlich irren Bruder Gunther angelacht hat, soll mit Hilfe eines bei Ebay ersteigerten Ritualbuches erstmal Joes alter RPG-Charakter theatralisch wiederbelebt werden. Leider besitzt der Wälzer wirklich magische Kräfte und ein blutrünstiger Dämon aus der Hölle macht sich daran das ganze LARP-Event niederzumetzeln. Jetzt muss die Gruppe beweisen, ob sie wirklich das Zeug zu Helden hat.
Wie in jeder dramatischen Rollenspiel- und LARP-Runde haben sich Produzenten und der Regisseur von Knights of Badassdom heilos zerstritten, womit bislang nur die Produzentenfassung von KoBad zu sehen war, die sich angeblich doch stark vom Director’s Cut unterscheiden soll, falls dieser denn je erscheinen sollte. Andererseits kann man fast froh sein, dass Kobad überhaupt erschienen ist, denn mit dem Thema RPG und LARP und mit Tyrion Lannister, River Tam, Sookie’s großem Bruder und Abed in einer der dunkelsten Zeitlinien – Ha! Na, wer erkennt alle 4 Anspielungen? So schwierig sollte das jetzt nicht sein 😉 – ist KoBad nunmal ein Muss für den interessierten Fan.
Dabei schwankt KoBad zwischen teilweise sehr flachem Unsinn, liebevoller Parodie und 70er Kreaturenhorror-Hommage. Letzteres ist gewöhnungsbedürftig, aber war definitiv die richtige Entscheidung. Beim vorhandenen Budget will ich nicht wissen, wie ein billiges, digitales CGI-Monster in Nahaufnahmen ausgesehen hätte. Trotz einiger Merkwürdigkeiten – die US-RPG und LARP-Szene ist halt „speziell“ – merkt man aber doch die Zuneigung der Macher und ein durchaus vorhandenes Fachwissen. Warum man dann in der deutschen Fassung „Gamemaster“ als „Spielmeister“ übersetzen musste… Aber egal, Knights of Badassdom rollenspielt sich durch die getrübte Fanbrille auf 3,5 von 5 Genredämonen.