„Sting-Operations: Möchtest du nicht was in die Luft sprengen?“

Bei einer STING-OPERATION wird eine verdächtige Zielperson von Polizei und/oder Nachrichtendiensten zu Straftaten angestiftet/angeregt/animiert. Da die Behörden von Anfang an dabei sind, erlangt man leicht Beweise gegen die Zielperson. Das Problem dabei ist, dass durch den Erfolgsdruck bei den Behörden sehr leicht die Grenze zwischen „anregen“ und „für den Verdächtigen alles planen und besorgen, um ihn dann mit einer Bombe in eine Auto zu setzen“ überschritten wird.

Sting-Operations - Logo

Weswegen in manchen Ländern Sting-Operations komplett verboten sind. In Deutschland kommt es auf den Einzelfall an und in wie weit sich die Zielperson geziert hat. In den USA sind sie ein beliebtes Mittel des FBI, um Erfolge im Kampf gegen den Terror vorzuzeigen. Was man daran sieht, dass ein großer Teil der Terrorist-Plots in den USA nach 9/11 vom FBI mit Informanten oder Undercover-Agenten begleitet wurde.

>> Some of the controversial sting operations „were proposed or led by informants“, bordering on entrapment by law enforcement. Yet the courtroom obstacles to proving entrapment are significant, one of the reasons the stings persist. It portrays a system that features not just the sting operations but secret evidence, anonymous juries, extensive pretrial detentions and convictions significantly removed from actual plots. << [Link (The Guardian): Government agents directly involved in most high-profile US terror plots] Was dann wirklich so langsam mit Strafverfolgung und Prävention eher weniger zu tun hat und sich stark in Richtung „Wir müssen was vorzeigen können, für das riesige Budget, was wir bekommen!“ bewegt. 😉

Dieser Beitrag wurde unter imperiale Politik, Verkehrte Welt abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu „Sting-Operations: Möchtest du nicht was in die Luft sprengen?“

  1. lawgunsandfreedom schreibt:

    Wenn man den Infos hier trauen darf:
    http://www.motherjones.com/politics/2011/08/fbi-terrorist-informants
    … dann wurden von über 300 Terrorplots nur 3 nicht vom FBI eingefädelt.

  2. Markus Sauerbrey schreibt:

    Heute habe ich gerade zum ersten Mal etwas darüber gehört – im Zusammenhang mit dem ehemaligen Bundeswehrsoldaten der jüngst in den USA für einen geplanten Auftragsmord verurteilt wurde. Ohne seine Ambitionen veerteidigen zu wollen, ist diese Art der Strafverfolgung (und Anstiftung) das zynischste, was ich seit langem gesehen habe.

  3. sirdoom schreibt:

    Der Ex-Bundi der gerade verurteilt wurde, ist ja sogar noch ein Fall, wo man das moralisch rechtfertigen kann. Aber wenn man dann physisch gestörte, junge Leute, die Pleite sind, nimmt um aus ihnen Terroristen zu basteln, damit man einen „Fall“ hat, wird es richtig abartig… o.O

    >>> The Intercept – How the FBI Created a Terrorist

  4. sirdoom schreibt:

    3 Fälle würden aber wohl leider nicht die Milliarden für die Aufrüstung der Sicherheitskreise rechtfertigen. Was doof wäre, weil #freiheit #werte #sicherheit Da ist das doch verständlich, wenn man der öffentlichen Meinung etwas nachhilft, oder? 😉

  5. lawgunsandfreedom schreibt:

    Jepp … unsere Polizei, der Verfassungsschutz und der BND machen es ja genau so. So schafft man sich seine Legitimation, Sonderrechte und Finanzmittel.

Hinterlasse eine Antwort zu lawgunsandfreedom

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..