„Multi-Feature Review: Argylle + Babylon + Barbie + Indiana Jones 5 + Oppenheimer + The Creator“

ARGYLLE ist ein Haufen Schrott und Matthew Vaughns wahrscheinlich schlechtester Film. Miese Greenscreen-Effektarbeit trifft auf vorhersehbare Wendungen, Blödsinn und Henry Cavills Frisur. Der Gag daran ist: Das immer noch besser als die ganzen Ryan Reynolds, Gal Gadot & Dwayne „The Rock“ Johnson Actionkomödien auf Netflix. Selbst bei Schrott wahrt AppleTV+ ein gewisses Niveau. Fazit: 2 von 5 schielenden Franchisestart-Versuchen. [Trailer]

BABYLON ist eine Verbeugung vor der Zeit des alten Stummfilm-Hollywoods, seiner Dekadenz, Nacktheit und Wildheit, die immer schon dem Untergang geweiht war. Und nur in Hollywood würde man „shitload of money“ für so eine Hommage mit Allstar Cast ausgeben, die dann hart und absehbar an den Kinokassen floppt. Fazit: 4,5 von 5 Filmrollen für Leute die Geschichten um die wirklich wilde Zeit Hollywoods lieben. Für andere vielleicht eher weniger was. [Trailer]

Ist BARBIE in Wirklichkeit ein erzreaktionärer U-Boot-Film der ‚traditionelle Werte‘ nur leicht anders verpackt? Oder doch moderner Feminismus? Oder geht es eigentlich gar nicht um Barbie, sondern um Ken? Der lernt, dass es auch für ihn Wertschätzung gibt, bis die Barbies mit Verführung, Gaslighting und Zwietracht alles kaputtmachen, aber zumindest versprechen, dass die Kens jetzt irgendwie Rechte bekommen werden. Oder geht es doch nur um Mattel, die EGAL WIE Geld verdienen wollen, was sie sogar explizit im Film so sagen? Durch die eindeutige Mehrdeutigkeit hindurch strahlen außerordentliche schauspielerische Leistungen von Margot Robbie und Ryan Gosling, gepaart mit einem grandiosen Produktionsdesign. Fazit: 3,5 von 5 Plastikspielzeugen, die viel mehr sind, als sie zu sein scheinen. [Trailer]

INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY ist 20 Minuten lang ein guter Indy-Film. Und dann kommt die so gehasste Disney-Formel der letzten Jahre zum Einsatz. Statt dem Helden, den man nochmal sehen wollte, bekommt man ein depressives Wrack, was ca. 2 Whiskeys von einer Kugel in den Kopf entfernt ist und ein „Girl Boss“ (keine Charakterwicklung, arrogantes Arschloch, war immer schon die tollste, beste und schlaueste Person, muss nie was dazulernen und ist in allem besser als der eigentliche Held, was jedes Mal eine erzwungene Coolness ist, die einen den Charakter umgehend hassen lässt) übernimmt die Handlung. Es werden dann die üblichen Indiana Jones-Plotpunkte abgehakt und man sieht erschreckend viel schlechte Beleuchtung und mieses CGI. Man kann dem Ganzen zu Gute halten, dass es zum Ende hin vergleichsweise versöhnlich wird. Hätte aber wirklich alles nicht sein müssen. Fazit: 2,5 von 5 Peitsche schwingenden Abgängen. [Trailer]

OPPENHEIMER wurde als großes Bio-Pic über Robert Oppenheimer angekündigt, ist aber eigentlich ein Thriller und ein Gerichtsdrama, bei dem Robert Downey Jr. als Antagonist alle an die Wand spielt. Und ansonsten kann man halt sehen, was passiert, wenn man für so einen Film richtig Geld und Talent in die Hand nimmt. Eigentlich stellt sich nur die Frage: Hätte Nolan für den Film eine echte Atombombe gezündet, wenn man ihn gelassen hätte? Fazit: 4,5 von 5 ethisch fragwürdigen Nuklearschlägen. [Trailer]

In THE CREATOR bekommen wir ein Vietnam 2.0, wo der militärisch-industrielle Komplex der USA mal wieder so richtig extra-böse sein darf und alle ziemlich menschlichen KIs auslöschen will, weil die angeblich eine Atombombe in Los Angeles gezündet haben. Was Regisseur Gareth Edwards mit für heutige Blockbuster-Verhältnisse bescheidenem Budget auf die Leinwand zaubert, sollte sich jeder Sci-Fi und Cyberpunk-Fan anschauen und dabei die paar Plotlöcher und die zu praktischen Zufälle einfach mal ignorieren. Fazit: 4 von 5 KI-Freiheitskämpfen und orbitalen Waffenplattformen. [Trailer]

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