„Against Commie-Facist-Nazi-Alien-Propaganda“

Ich würde gerne einige Stellen aus einem Spiegel-Artikel zitieren.

„Der hängt mit Terroristen rum“, sagt Derchak und streicht sich über ihr weites T-Shirt („Scranton loves Sarah“). „Ich zweifle an seinem Patriotismus. Er ist eine schlechte Person. Ich will nicht, dass er gewählt wird. Ich will nicht in einem sozialistischen Staat leben!“

„Eine Charakterfrau“ nennt Derchak ihre Heldin[PALIN]. Eine, die es dem Gegner zeige – „den machthungrigen, sozialistischen Milliardären* und ihrem „opportunistischen Kandidaten, diesem Typen namens Barack Obama“, der obendrein die Truppen an der Front beleidige. Dafür habe man keinen Platz in Pennsylvania.

*An dieser Stelle bin ich beim lesen echt ins stocken gekommen…

Chris Hackett, der sich um den Einzug in den Kongress bemüht, lobt die „frommen Menschen Pennsylvanias“ (Jubel), die „ihr Land immer lieben“ (Jubel), nicht nur manchmal wie Obama (Buhrufe), der sich „nur bloß mal hierher wagen“ solle (Buhrufe).

Analyse:

1. Bigottes, frömmlerisches Christenpack war schon immer eine Gefahrenquelle. Um nicht nur in eine Richtung auszuteilen: Sämtliche Religionen mit Alleinherrschaftsanspruch – wie ausgeprägt er auch immer aktuell sein mag – sind eine Gefahr für Leib, Seele und Freiheit des Individuums.

2. Wer sein „Land“ immer blind liebt ist kein Patriot sondern ein IDIOT! Der Patriot liebt sein Land für die ursprünglichen Werte und Ideen und kämpft gegen die vereinnahmung dieser Werte durch Umstürzler. Ein US-Patriot hätte eigentlich als erster gegen die Folter in z.B. Guantanamo Bay aufbegehren müssen, oder gegen den – zum Schaden kommt auch noch der Spott – sogenannten PATRIOT Act.

3. Der Secret Service wird gut daran tun Barack Obama rund um die Uhr mit dem Maximum an verfügbaren Kräften zu bewachen. Ansonsten ist er nämlich tot.

4. Entweder habe ich an der Universität, nein, Schule, nein, sogar im Fernsehen nicht aufgepasst, oder die amerikanische Definition von Sozialismus unterscheidet sich ganz gewaltig von der Europäischen. Auch sind mir nicht besonders viele sozialistische Milliadäre bekannt. Dem Beispiel folgend vielleicht George Soros, der bekennende Stalinist….

5: Zu stark sollte man sich jetzt nicht aufregen, in Deutschland ist es nicht wirklich besser, wenn CDU/CSU und SPD/Linke ihre Religionen, respektive Christentum und Sozialismus, auspacken. Wenn Roland Koch gegen die Roten Gefahr oder Günther Beckstein sich erdreistet „ein guter Bayer wählt die CSU“ & „verträgt 2 Maß Bier und fährt mit dem Auto nach Hause“ abzusondern oder Lafontaine Milchmädchenrechnungen aufmacht, die auf andere Systeme umgesetzt bedeuten würden, dass die DDR noch existieren würde und es ihr besser gehen müsste als der BRD, dann sollte man sich wirklich nicht zu sehr über die US-Amerikaner aufregen.

Dieser Beitrag wurde unter imperiale Politik, verbale Diarrhoe veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu „Against Commie-Facist-Nazi-Alien-Propaganda“

  1. Bannockburn schreibt:

    „Bigottes, frömmlerisches Christenpack war schon immer eine Gefahrenquelle“

    Das wuerde ich ein bisschen relativieren.
    Extremistische religioese Menschen sind eine Gefahrenquelle, waren immer und werden voraussichtlich immer sein.

  2. sirdoom schreibt:

    Du bist mir bei diesem^^ Kommentar mal wieder entschieden zu tolerant und differenziert! 🙂 Mehr Vorschlaghammer, weniger Feingefühl!

    Wenn ich mit Gemeindebriefen(samt Spendenaufforderung), Jesusfreaks und Jesusonly SPAM bedacht werde reisst mein Geduldsfaden ziemlich schnell…

  3. XDragoon schreibt:

    Deutschland steht den USA bezüglich der Macht des Christentums doch kaum nach. Eine (zwei) große Partei(en) tragen es im Namen, schon im Vorwort des Grundgesetz wird darauf berufen – also noch VOR „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – , wir sind eines der wenigen Länder mit gesetzlich verankertem Religionsunterricht in der Schule…
    Außerdem sind Religionen zwar einerseits ein Element, das Menschen verbinden kann (eben z.B. im gemeinsamen Religionsunterricht), aber andererseits auch alle anderen ausgrenzt („Warum muss Erhan immer aus der Klasse raus?“). Und sie sind, wie schon im Artikel erwähnt, ein Machtinstrument, das stets nach jemandem sucht, der es missbrauchen will. Und wenn sich politische und religiöse Macht vereinen, erleben die Gläubigen Wähler eine Ungerechtigkeit, die sie sich sogar herbeisehnen.

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