„FAtZke – Brett vorm Kopp“

Eines der Argumente für das vermaledeit dämliche Leistungsschutzrecht ist ja, dass nur dadurch der grandiose Qualitätsjournalismus der deutschen Qualitätszeitungen möglich ist. Bei der FAZ scheint das wohl zu stimmen, denn die liefern gerade wieder ein wunderbares Beispiel, was passiert, wenn man sich weder Recherche noch Autor leisten kann und gezwungen ist, sprachliche Dünnbrettbohrer die Pressemappen der Content-Mafia abschreiben zu lassen. Natürlich kann ich keine ganzen Zitate bringen, das ist ja fast schon ein Raubmord, aber verlinken ist ja erlaubt und die Wiedergabe einzelner Worte ist ja noch legal. Jasper von Altenbockum schreibt in der F.A.Z. über den „Sieg der Meute„.

Darin kritisiert er das vorläufige Scheitern von ACTA und regt sich über das Einknicken der Politik vor den Netzverbrechern auf. „Meute, Mob, erbärmlich, Desinformation, Einschüchterung, totalitäre Züge„, das Sprachmuster sagt eigentlich alles. Jegliche Form von Sinn, Verstand und Intelligenz ausblendend bricht der impotente Law&Order*-Gutsherr durch und tobt sich in sabbernder Inkompetenz aus. Sogar als Glosse ist es scheiße. Insofern haben die Verleger vollkommen recht. Ein Leistungsschutzrecht ist dringend nötig, da die Qualität der Qualitätspresse wegen Google und den Lesern zur Zeit leider unterirdisch ist. Wenn man für den Rotz zahlt, wird es sicherlich besser…

*Law&Order-Apologeten sind trotz ihres Bekenntnisses keineswegs für mehr Sicherheit und Ordnung. Ihr Ziel ist es den gefährlichen Bürger zu maßregeln und jedes kleine Vergehen extra hart zu bestrafen, während die großen Verbrechen der eigenen Golffreunde unbestraft bleiben. Die Haltung kommt aus dem ungelösten Konflikt, dass der Aristokrat in einer Demokratie dem Abschaum von Bürger nicht mehr einfach so befehlen kann sich standesgemäß duckmäuserisch zu verhalten. Dieser Widerspruch löst umgehend einen geistigen Kurzschluss aus, der zu „führerreskem“ Verhalten „führt„.

P.S.: Meine Polemiken sind auch nicht immer witzig, aber sie sind durchdacht und haben zumindest immer am Rande mit Fakten zu tun…

Dieser Beitrag wurde unter imperiale Politik, Kunst&Kultur, Netzwelt, verbale Diarrhoe abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu „FAtZke – Brett vorm Kopp“

  1. sirdoom schreibt:

    Auch ganz witzig: Ich hatte mich ja eben erst über den Panorama-Shitstorm ereifert. Wie ich gerade gesehen habe, gab es in der FAZ ein ähnlich sinnleeres und debiles Geschwurbel mit dem Titel „Die Furcht vor dem Shitstorm„… Hätte mich jetzt eigentlich nicht wundern sollen.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..