„Review – Olympus Has Fallen“

OHF - LogoDer ehemalige US Army Ranger Mike Banning (Gerard Butler, u.a. 300, Gamer, Gesetz der Rache) ist als Agent des Secret Service mit dem Schutz des US-Präsidenten Benjamin Asher (Aaron Eckhart, u.a. The Core, The Dark Knight, World Invasion L.A.), der First Lady Margaret Asher und deren Sohn Connor beauftragt. Auf einer Fahrt von Camp David aus verunglückt das Auto der Präsidentenfamilie. Während Banning den Präsidenten retten kann, stirbt die First Lady bei dem Unfall. 18 Monate nach diesem Vorfall arbeitet der abgeschobene Banning beim Finanzministerium, in Sichtweite des Weißen Hauses.

Camera 360Bei einem Treffen des Präsidenten Benjamin Asher mit dem südkoreanischen Premierminister kommt es zu einem Überfall nordkoreanischer Terroristen, die das Weiße Haus stürmen und Präsident Asher und andere hochrangige Persönlichkeiten als Geiseln im Kommandobunker unterhalb des Weißen Hauses festsetzen. Der „Olymp“ ist gefallen und die USA sind in höchster Gefahr. Der Anführer der Terroristen, Kang Yeonsak (Rick Yune, u.a. The Fast and the Furious, James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag, Ninja Assassin), will mit seinem Überfall nämlich nicht nur den Abzug aller US-amerikanischen Truppen auf der koreanischen Halbinsel erzwingen, sondern auch Rache für den Tod seiner Eltern in der koreanischen DMZ nehmen und hat dazu einen Plan entwickelt, der es in sich hat. Aber Mike Banning ist während des Angriffs ebenfalls ins Weiße Haus gelangt und denkt gar nicht daran aufzugeben.

OHF02Eines Abends saßen Gerard Butler und Antoine Fuqua (Training Day, Tränen der Sonne, das von Disney zerschnittene – executive meddlingKing Arthur und der stark unterschätzte und empfehlenswerte Shooter) bei ein paar Bier rum und dachten sich: „Mensch Antoine, eigentlich hat doch schon lange keiner mehr einen anständigen Stirb Langsam-Film gemacht, oder?“ „Stimmt Gerard. Und Airforce One ist auch schon viel zu lange her, oder?“ „Stimmt Antoine! Wie wär das eigentlich, wenn Terroristen das Weiße Haus angreifen? Da gibts doch garantiert nen coolen Codenamen für, oder?“ Dann haben sich beide angeschaut, zu ihren Smartphones gegriffen und angefangen mit den Produktionsabteilungen der Filmstudios zu reden. Einen Tag später hat man zwei Autoren bei Brot und Wasser in einen Raum eingesperrt, wo durchgängig Stirb Langsam und Airforce One auf dem Flachbildschirm liefen. Etwas später hat man dann noch den Soundtrack-Typen dazu gesperrt. Ein paar Monate später erblickte Olympus Has Fallen das Licht der Welt.

OHF01Es gibt das Klischee des „Die Hard on an X“ (wobei Airforce One selbst unter dieses Trope fällt, da es Stirb Langsam in der Air Force One ist), bei dem Filmstudios formelhaft Stirb Langsam in verschiedenen Varianten abspulen. Meistens geht das schief, aber manchmal funktioniert es auch richtig gut. Olympus Has Fallen macht da keine Gefangenen. Man beginnt gemächlich – wie bei Stirb Langsam – spielt dann die Attacken auf Mumbai mit etwas 9-11 nach, dann geht es ins Weiße Haus, wo Hide&Seek-Action wartet. Währenddessen wird ab und an ins Pentagon geschwenkt, wo die Airforce One – Szenen mit Glenn Close gedoubelt durch Morgan Freeman  nachgestellt werden. Dann gibt es den Stirb Langsam LAPD-SWAT-Zugriff mit mehr Bumms und irgendwann darf Butler sogar einen der Bösewichte zu einer Zigarettenpause treffen, ohne zuerst zu wissen, dass es sich um einen Bösewicht handelt. Wem ich letztere Szene erklären muss, der ist Actionfilm-historisch ein hoffnungsloser Fall.

OHF04Bis auf einen – durchaus gelungenen – Twist, kennt man wirklich ALLES an diesem Film aus seinen beiden Vorlagen, was aber ausnahmsweise keineswegs negativ zu bewerten ist. Gerard Butler ist mittlerweile alt genug um einen passablen, „jungen“ Bruce Willis abzugeben und Antoine Fuqua weiß wie man Sachen in die Luft jagd und Blei in der Landschaft verteilt. Was Olympus Has Fallen zu einem der blutigsten Mainstream-Actionfilme der letzten Dekade macht, wo aus allen Rohren geballert wird und jeder Treffer blutig angezeigt wird. Und wer in Airforce One bei den Patriotismus-Szenen nicht schreiend raus gerannt ist, muss das hier auch nicht, wobei eine gewisse präsidiale Rede sich auch durchaus als ziemlich sozialkritischer Kommentar auf die aktuelle, reale Lage in den USA interpretieren lässt. Ich bin doch mal gespannt wie sich Emmerichs Konkurrenzprodukt White House Down [Trailer] da im Vergleich schlagen wird. Fazit: Alles am Film ist geklaut, aber verdammt gut geklaut! Eignet sich hervorragend, um sich von Stirb Langsam 5 zu erholen und knallt richtig schön blutig mit anständigen Schauwerten. 4 von 5 MP5s

>>> Trailer Olympus Has Fallen

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13 Antworten zu „Review – Olympus Has Fallen“

  1. M schreibt:

    Nordkorea scheint grad „in“ zu sein in Hollywood…

  2. sirdoom schreibt:

    Ist ja auch ein Mekka für Bösewicht-Projektionen: Es sind Kommi-Nazis in einem abgeschotteten Land, von dem man nicht viel weiß und machen einen auf Pseudo-Großmacht. Geradezu perfekt! 😀

    Der Hauptgrund ist allerdings: China kann man nicht nehmen, da der chinesische Filmmarkt immer wichtiger wird und man den Handelspartner nicht verärgern will. Wobei es total witzig ist, dass man als große, böse Bedrohung nicht China nimmt, weil die zu mächtig sind, sondern Nordkorea, weil die eben nicht mächtig sind*g*

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